Wickelunterlage für unterwegs und Babylatz nähen – kostenlose Anleitung

*Werbung* Vor ein paar Wochen habe ich im Snaply-Shop bei den beschichteten Stoffen die Babyunterlagenstoffe entdeckt und war begeistert, dass es eine Alternative zu den  Einweg-Unterlagen gibt. Da ich gerade zwei Nähanfängerinnen beim Nähen einer Wickeltasche geholfen habe, wurde mein Vorschlag, das Babygeschenk mit einer Wickelunterlage zu ergänzen, sofort angenommen.

Mein Vorhaben war, den Unterlagenstoff mit einem fertigen Schrägband einzufassen und ein schnelles Foto auf Instagram zu posten. Als ich dann anfangen wollte, musste ich feststellen, dass ich mein letztes fertiges Baumwoll-Schrägband aufgebraucht hatte. Als Alternative zum fertigen Schrägband habe ich mich dann entschlossen, das Schrägband aus einem vorrätigen Baumwollrest selber herzustellen. 

Entstanden ist ein Tutorial, wie du, auch als Anfänger, die Unterlage schnell nähen kannst.

Der Unterlagenstoff liegt so breit, dass du neben zwei Unterlagen auch noch zwei oder drei Babylätzchen daraus nähen kannst. Deshalb habe ich noch ein Schnittmuster für das Lätzchen angehängt.

Nähanleitung für eine Wickelunterlage

Hier siehst du den laminierten Stoff von beiden Seiten. Trotz der Beschichtung fühlt er sich weich und leicht an. Um Gewicht zu sparen, habe ich den Stoff für die Wickelunterlage einlagig verarbeitet.

Materialverbrauch für die Wickelunterlage

  • 90 cm Baby-Unterlagenstoff, 150 cm breit
  • Baumwollstoff für das Schrägband, alternativ: 3m fertiges Schrägband für die Einfassung, 30 cm Schrägband oder sonstiges Band für die Schlaufe zum Umwickeln bzw. Aufhängen
  • 1 Druckknopf, Material um den Stoff zu Verstärken, z.B. ein Rest Snappap, Nähgarn
  • Nähhelfer: Schrägbandformer, Schneidematte, Lineal und Rollschneider

Zuschnitt der Wickelunterlage

Aus 90 cm Stoff kannst du 2 Wickelauflagen und 2 oder 3 Babylätzchen nähen. Schneide zuerst die Webkante ab und dann zwei Rechtecke 82 x 65 cm aus dem Stoff zu. Am besten geht das mit einer Schneidematte, einem Lineal und einem Rollschneider. Den Streifen legst du zur Seite.

Dann werden die Ecken rund geschnitten. Das kannst du mit einer Tasse oder ganz einfach mit einer Schablone machen, die ich als PDF-Datei zum Download anbiete.

Die Schablone hat Rundungen mit einem Durchmesser von 2 cm bis 7 cm, die du vielleicht auch für andere Nähprojekte verwenden kannst.

>> Zum Download der Schablone für abgerundete Ecken

Schrägband zum Einfassen selber machen

Als ich vor 3 Jahren das Schrägbandformer-Set bei Snaply im Shop entdeckt hatte, war ich gleich begeistert und wusste auch ohne konkretes Nähprojekt, dass ich das gut gebrauchen kann. Mit dem Set kannst du Schrägbänder in 3 Breiten formen: 0,6 cm, 0,9 cm und 2,5 cm. Für die Wickelunterlage habe ich ein 2,5 cm gewählt.

Schneide dazu 5 cm breite, diagonale Streifen aus dem Stoff zu, die zusammengenäht ein 3,30 m langes Band ergeben. Die Streifen werden wie oben abgebildet aneinander genäht. Bügle die Nahtzugabe auseinander und schneide die Nahtzugabe an den Enden zurück, dass sie nicht über das Band hinaus stehen. Dann bügelst du das Schrägband in Form, indem du es durch den Schrägbandformer ziehst.  die Nähte sind im fertigen Schrägband fast nicht mehr sichtbar.

Eine ausführliche Anleitung zur Herstellung von Schrägbändern findest du auch im Snaply-Magazin.

Falte das Schrägband noch mittig und bügle die Kante mit Dampf in das Band. Für die Schlaufe, mit der die fertige Unterlage nach dem Zusammenfalten umwickelt wird, schneidest du einen 30 cm langen Streifen ab. Nähe den Streifen schmalkantig zusammen und nähe diesen wie oben abgebildet an die obere Kante der Wickelauflage, auf die laminierte Seite des Stoffes, 8,5 cm von der Seitenkante entfernt.

Jetzt nähst du das Schrägband an das Rechteck. Beginne irgendwo an einer Längskante und lass dabei am Anfang ein paar Zentimeter lose stehen. Lege den Stoff bis zur Kante in das aufgeklappte Schrägband und steppe es schmalkantig fest. Am Ende bleiben wie am Anfang ein paar Zentimeter frei.  Nähe nicht zu sehr an der Kante, um sicherzustellen, das auch das untere Teil des Bandes mit festgenäht wird. Zum Nähen darfst du nicht am Band ziehen. 

Schneide die Enden so ab, dass diese 2 cm überlappen. Dann faltest du die Enden auseinander und nähst sie rechts auf rechts mit 1 cm Nahtzugabe aufeinander.

Lege die Nahtzugabe auseinander und falte das Schrägband wieder in Form. Steppe das Schrägband an dem noch offenen Stück an die Unterlage.

Das lose Ende der Schlaufe kannst du umlegen oder mit einem Stück Snappap verstärken. Die fertige Schlaufe soll 28 cm lang sein.

Jetzt musst du noch den Druckknopf befestigen. Klappe dazu die Schlaufe weg von der Unterlage und bringe im Bereich des Schrägbandes den einen Teil des Druckknopfes an. Den anderen Teil bringst du am losen Ende der Schlaufe an. Achte auf die richtige Stoffseite. Das Band soll sich beim Schließen nachher nicht verdrehen.

Mit der Schlaufe kannst du deine Unterlage aufhängen oder zusammenhalten.

Anleitung zum Zusammenpacken der Unterlage für Unterwegs

Hier habe ich noch ein kleine Anleitung, wie du die Unterlage zusammenlegen kannst. Lege die Unterlage der Länge nach vor dich. Dabei zeigt die Frottee-Seite zu dir. Lege sie einmal längs (von rechts nach links) zusammen, dann zwei mal quer (von unten nach oben). Jetzt noch zweimal von rechts nach links und mit der Schlaufe umwickeln - Fertig!.

Babylatz nähen - Schnittmuster und Nähanleitung

Weiter geht es mit dem Babylatz, denn auch hierfür eignet sich die laminierte Babyunterlage bestens. Ich habe den Latz mit einem Baumwolljersey gedoppelt. Du kannst ihn aber auch einlagig nähen. 

Material für den Babylatz

  • Laminierter Stoff 20 x 30cm
  • Baumwolljersey 20 x 30 cm
  • Baumwollstoff alternativ ein fertiges,  schmales Schrägband,  115 cm 
  • Klettverschluss 5 cm
  • Schrägbandformer

Das Schnittmuster für den Latz habe ich als PDF-Datei hinterlegt. Lade es hier herunter und drucke es auf einer DIN-A4 Seite in der "tatsächlichen Größe" aus.

>> Download Schnittmuster Babylatz

Schneide den Latz einmal aus dem laminierten Stoff und einmal gegengleich aus einem Baumwolljersey zu.

Jetzt hast du noch Gelegenheit, den Latz mit einer Applikation oder einer Stickerei auf dem Baumwolljersey zu verschönern.

Im ersten Schritt nähst du die Stoffe links auf links aufeinander. Nähe auf die Latzenden den Klettverschluss wie im Schnittmuster eingezeichnet: das Flauschband auf die Frotteeseite, das Klettband auf die Jerseyseite.

Für den Latz habe ich ein schmales Schrägband mit nur 0,6 cm hergestellt. Den Link zur Anleitung im Snaply-Magazin findest du weiter oben. Das schmale Schrägband hat den Vorteil, dass es sich leichter um die Außen- und Innenrundungen des Latzes legen lässt. 

Im Gegensatz zum breiten Schrägband bei der Wickelunterlage habe ich das schmale Schrägband hier in zwei Schritten angenäht. Dazu habe ich es aufgeklappt und im ersten Falz auf die Jerseyseite des Latzes genäht. Beginne dazu an dem spitzen Latzende. Am Ende musst du noch ein paar Zentimeter offen lassen. 

Lege jetzt das Schrägband um die Kante und klammere es teilweise fest. Steppe das Band von der Mitte zum spitzen Ende hin schmalkantig fest. Die Frottee-Seite zeigt nach oben.

Jetzt kannst du das noch lose Ende des Bandes auf das fertige Ende des Bandes nähen. Schlage den Rest des Bandes um die Kante und steppe auch dieses auf der Frotteeseite fest. Dabei beginnst du an der Spitze.

Hier siehst du, dass auf der Frotteeseite die Naht auf dem Band verläuft. Auf der Jerseyseite verläuft die Naht auf dem Stoff, da ich das Band weit um die Kante gelegt habe. Du kannst es auch genau zur Hälfte um die Kante legen, damit die Naht auf der Jerseyseite auch auf dem Band verläuft. 

Auch dazu findest du eine ausführliche Anleitung "Kanten mit Schrägband einfassen" im Snaply-Magazin.

Viel Spaß beim Nacharbeiten!

Liebe Grüße Rest

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