Eine Knopfleiste an der Schulter ist bei jedem Shirt ganz einfach und schnell genäht, auch wenn diese im Schnittmuster nicht vorgesehen ist.
Mit Druckknöpfen an der Schulternaht oder auch an der Naht eines Raglanshirts, lässt sich das Shirt ganz einfach über den Kopf ziehen. Bis Größe 104 habe ich jedes T-Shirt und Sweatshirt für Kinder mit Druckknöpfen genäht. Wäre doch schade, wenn der liebevoll genähte Kinderpulli im Schrank liegenbleibt, nur weil er sich nicht bequem über den Kopf ziehen lässt.
Die Knopfleiste nähe ich inzwischen immer nach meiner Methode, auch wenn sie im Schnittmuster anders beschrieben wird.
Im Folgenden beschreibe ich die Schnittmusterhacks für Druckknöpfe zum einfachen Aus- und Anziehen von Baby- und Kleinkindershirts.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbereitung für die seitliche Knopfleiste
- Belege für die Knopfleiste zuschneiden
- Belege an die Schulter nähen
- Knopfleiste umschlagen
- Halsausschnitt nähen bei seitlicher Knopfleiste
- Halsbündchen nähen bei Knopfleiste an der Schulter
- Sonderfall: Knopfleiste beim RAGLANSHIRT
- Statt Bündchen: HALSAUSSCHNITT EINFASSEN
- Alternative: Schnittmuster um Knopfleiste ergänzen und dann zuschneiden
A. Bei Knopfleiste an der Schulter
B. Beim Raglanshirt - Beispiele für Shirts mit Knopfleiste an der Seite
1. Vorbereitung für die seitliche Knopfleiste
Hast du ein Schnittmuster, bei dem die Knopfleiste bereits im Schnittmuster enthalten ist? Dann wird der Stoff, den du für die Knopfleiste umschlagen musst, gleich an die Schulter mit angeschnitten. Hast du genügend Stoff, dann ist dies die einfachste Art und du kannst dir das Annähen der Belege sparen und ab "Knopfleiste umschlagen" weiterlesen.
In deinem Schnittmuster ist keine Knopfleiste vorgesehen oder du möchtest Stoff sparen?
Dann werden die Belege für die Knopfleiste aus kleinen Resten zugeschnitten und an die Schultern genäht. Hier ist die Anleitung dazu.
Lege das zugeschnittene Shirt vor dich und wähle die Schulter, an welche die Knopfleiste genäht werden soll. Ich nähe die Knopfleiste immer an die rechte Schulter, wenn das Shirt vor mit liegt. Am Kind befinden sich nachher die Druckknöpfe auf dessen linker Schulter. Markiere die Schultern, damit du diese beim Nähen nicht verwechselst.
2. Belege für die Knopfleiste zuschneiden
Die Belege kannst du aus demselben Stoff wie das Shirt nähen. Ich habe unterschiedliche Stoffreste verwendet, damit die Nähanleitung noch verständlicher wird. Nähst du ein Sweatshirt, kannst du für die Knopfleiste auch einen Jerseystoff verwenden. Dann wird die Knopfleiste nicht so dick. Den Fadenlauf wählst du am besten parallel oder senkrecht zur langen Kante der Rechtecke.
Die hier beschriebene Knopfleiste ist am fertigen Shirt 2 cm breit. Ich nähe mit einer Nahtzugabe von 0,75 cm. Willst du eine breitere Knopfleiste oder mehr Nahtzugabe, kannst du die Belege auch breiter zuschneiden.
Zuschnitt der Belege, wenn die Knopfleiste über die ganze Schulter gehen soll
- Für das Vorderteil: 2,75 cm hoch und mindestens 2 cm breiter als die Schulter.
Dieser schmale Streifen (rosa) dient als Verstärkung des Vorderteils, damit Druckknöpfe eingeschlagen werden können. Der Streifen ist am fertigen Shirt nicht zu sehen, da er auf der linken Seite liegt. - Für das Rückenteil: 4,75 cm hoch und mindestens 2 cm breiter als die Schulter.
Dieser breitere Streifen (Herzchen) wird nachher doppelt gelegt und dient als Untertritt bei der Knopfleiste. Das heißt, er liegt beim fertigen Shirt unter dem Vorderteil.
Dünnen Jersey verstärke ich gerne mit 2 cm breiter Bügeleinlage. So reißt der Jersey später an der Stelle der Druckknöpfe nicht aus. Soll dein Beleg dehnbar bleiben, dann verstärke nur an den Stellen der Druckknöpfe.
Bügle die Einlage auf die linke Stoffseite der Belege wie oben abgebildet. Damit die Naht nicht zu dick wird, lasse ich die Nahtzugabe frei. Versäubere die lange Seite der Belege, die nicht an die Schulter genäht wird.
3. Belege an die Schulter nähen
Nähe den schmalen Beleg rechts auf rechts an die Schulter des Vorderteils. Den breiten Beleg nähst du rechts auf rechts an die Schulter des Rückenteils. Die Belege stehen rechts und links über.
4. Knopfleiste umschlagen
Vorderteil: Bügle die Nahtzugabe am Vorderteil in Richtung Beleg und klappe dann den Beleg nach innen und stecke diesen fest. Achtung: du darfst den Beleg nicht festnähen!
Rückenteil: Die Nahtzugabe an der Schulter wird in Richtung Rückenteil gebügelt.
Dann wird der Beleg 2 cm breit bis zur Schulterlinie umgeschlagen. Ich schlage den Beleg absichtlich nicht über die Nahtzugabe, damit die Nahtzugabe nicht zu dick wird. Auch diesen Umschlag darfst du nicht festnähen, sondern nur feststecken.
Lege jetzt Vorder- und Rückenteil wieder vor dich. Das Vorderteil wird über die Knopfleiste des Rückenteils gelegt, so dass die Schulterlinien genau aufeinander treffen.
Schneide jetzt die Belege an der Knopfleiste so zurück, dass sie dieselbe Form wie Vorder- bzw. Rückenteil haben.
Die Schulter für die Knopfleiste ist jetzt vorbereitet. Im nächsten Schritt wird die andere Schulter genäht: Vorder- und Rückenteil werden rechts auf rechts zusammengenäht.
5. Halsausschnitt nähen bei seitlicher Knopfleiste
Für den Halsausschnitt hast du zwei Möglichkeiten: entweder du nähst ein Bündchen an -
das wird im Folgenden beschrieben - oder du fasst den Halsausschnitt ein (Beschreibung weiter unten). Die Entscheidung für den Einfassstreifen sollte jedoch schon vor dem Zuschnitt erfolgen.
Schnittmusterhacks:
Einfassstreifen statt Halsbündchen: Dein Schnittmuster sieht ein Halsbündchen vor, du möchtest aber den Halsausschnitt einfassen? Dafür musst du am Halsausschnitt rundum nicht nur den üblichen Zentimeter, sondern 2cm Nahtzugabe dazugeben. Beim Raglanshirt nicht nur an Vorder- und Rückenteil, sondern auch oben an den Ärmeln.
Halsbündchen statt Einfassstreifen: Dein Schnittmuster sieht vor, dass der Halsausschnitt nur eingefasst wird. Aber du möchtest ein Halsbündchen annähen? Laut Anleitung wird ohne NZG am Halsausschnitt zugeschnitten. Nach dem Zuschnitt schneidest du ringsherum noch einmal 1cm am Halsausschnitt ab. Beim Raglanshirt nicht nur an Vorder- und Rückenteil, sondern auch oben an den Ärmeln.
6. Halsbündchen nähen bei Knopfleiste an der Schulter
Länge des Halsbündchens: Beim Zuschnitt des Halsbündchens musst du bedenken, dass dieses um den Hals und zusätzlich für den Untertritt reichen muss. Schneide deshalb das Bündchen 1,5 cm länger als vorgegeben zu.
Wenn du keine vorgegebenen Maße hast, dann messe den Halsausschnitt inklusive Untertritt, multipliziere bei Bündchenstoff mit dem Faktor 0,7 und rechne rechts und link noch je 0,75 cm NZG dazu.
Falte die Enden des Bündchens rechts auf rechts zur Hälfte und schließe die schmalen Seiten. Schneide die Nahtzugaben zurück und schräge diese zum Umbruch hin ab. Wende das Bündchen auf rechts.
Das Bündchen wird an den Enden verstürzt angenäht. Das ergibt ein schönes und sauberes Nähergebnis.
Klappe die Belege, die du ja nur festgesteckt hast, wieder von Vorder- und Rückenteil weg. Stecke zunächst die Enden des Halsbündchen an den Halsausschnitt. Beginne beim Vorderteil an der Schulterlinie. Am Rückenteil endet das Halsbündchen an der Umbruchlinie des Belegs. Am besten steckst du das Bündchen am Anfang und Ende mit Stecknadeln senkrecht zum Halsausschnitt fest. So kannst du nachher die Nadeln zum Nähen stecken lassen.
Klammere oder stecke danach das Halsbündchen gleichmäßig verteilt an den Halsausschnitt.
Zuerst werden jetzt die Enden des Bündchens verstürzt angenäht. Ich mache das in mehreren Schritten und mit der normalen Nähmaschine. Als erfahrene Näherin kannst du das auch in einem Schritt machen.
Rückenteil: Nähe das Ende des Bündchens auf eine Länge von 3 cm an den Halsausschnitt.
Schlage nun den Beleg rechts auf rechts über das festgenähte Ende des Bündchens und steppe den Umschlag fest, indem du genau auf der ersten Naht nähst.
Vorderteil: Nähe das Ende des Bündchens auf eine Länge von 3 cm an den Halsausschnitt. Klappe dann den angenähten Besatz und die Nahtzugabe über das Bündchen. Nähe den Beleg fest, indem du auch hier genau auf der ersten Naht nähst.
Zwischen den Enden kannst du jetzt das Halsbündchen mit der Overlock festnähen. Schneide die Nahtzugabe am Anfang und Ende schräg zurück.
Wende die Belege auf rechts.
Bügle das Bündchen schön flach.
Lege das Vorterteil passgenau auf den Untertritt und steppe Vorder- und Rückenteil im Bereich der Nahtzugabe aufeinander.
Jetzt kannst du das Shirt wie gewohnt fertig nähen. Die Markierung für die Schulter am Ärmel trifft genau auf die obere Kante des Vorderteils.
Zum Schluss bringst du noch die Druckknöpfe an deiner Schulternaht an. Ist die Schulternaht ganz kurz, dann reicht auch 1 Druckknopf im Bündchen.
7. Sonderfall: Knopfleiste beim Raglanshirt
Bei dem oben gezeigten Shirt geht die Knopfleiste über die ganze Breite der Schulter. Das ist einfach zu verstehen und zu nähen. Es kann aber auch sein, dass du einen Pulli mit überschnittener Schulter oder mit Raglanschnitt hast. In diesen Fällen geht die Knopfleiste nicht über die ganze Länge der Naht.
Die seitliche Knopfleiste ist nur ein paar Zentimeter lang und verläuft dann in die Naht. Auch dieser besondere Fall ist einfach zu nähen. Im Folgenden findest du die Anleitung für die Knopfleiste beim Raglanshirt oder bei breiten, überschnittenen Schultern.
Für dieses Beispiel habe ich wieder Jerseyreste in unterschiedlichen Farben genommen. Das Vorderteil wird mit pink belegt. Der Untertritt - beim Raglanschnitt jetzt am Ärmel und nicht am Rückenteil - ist aus grünem Jersey genäht. Für die Belege kannst du natürlich auch Reste deines Hauptstoffes verwenden. Wenn die Knopfleiste bereits in deinem Schnittmuster vorgesehen ist, dann halte dich beim Zuschnitt an die Anleitung. Das Annähen der Belege kannst du dir dadurch sparen.
Lege zuerst fest, wie lang deine Knopfleiste werden soll und schneide dann die Belege zu.
Zuschnitt der Belege für eine kürzere Knopfleiste, z.B. bei überschnittenen Schultern und Raglanshirts
- Für das Vorderteil: 2,75 cm hoch und 2 cm länger als die fertige Knopfleiste (ohne Bündchen gemessen)
- Für das Rückenteil: 4,75 cm hoch und 2 cm länger als die fertige Knopfleiste (ohne Bündchen gemessen)
Bügle eine Verstärkung auf die Knopfleisten und versäubere diese an der langen Seite, die nicht angenäht wird. Nähe die Belege an das Vorderteil (pink) und den Ärmel (grün).
Du nähst mit der Overlock? Dann versäubere gleich die ganze Schnittkante des Vorderteil und des Ärmels. Nähst du mit der normalen Nähmaschine? Dann versäubere in einem zweiten Schritt die ganze Schnittkante mit dem angenähten Beleg.
Bügle die Belege um (siehe oben) und stecke sie fest. Du darfst die Umschläge nicht festnähen.
Lege Vorderteil (pink) und Schulter (grün) aneinander und scheide die überstehenden Belege zurück.
Die Knopfleiste ist fertig und bevor du im nächsten Schritt den Halsausschnitt nähen kannst, musst du beim Raglanshirt alle anderen Raglannähte schließen. D.h., die Ärmel werden an das Rückenteil und das Vorderteil genäht. Die Knopfleiste bleibt noch offen.
8. Statt Bündchen: Halsausschnitt einfassen
Willst du deinen Halsausschnitt lieber mit einem Bündchen nähen? Dann folge der Anleitung oben.
Im Folgenden wird beschrieben, wie der Halsausschnitt mit einem dehnbaren Band aus Jersey oder Bündchenstoff eingefasst wird.
Schneide einen 3,5cm breiten Einfassstreifen zu. Die Länge richtet sich nach der Weite des Halsausschnittes und deinem Material. Bei sehr dehnbarem Bündchenstoff kannst du die Weite der Halsausschnittes + Untertritt mit 0,7 multiplizieren. Hast du einen Jerseystreifen, der nicht so dehnbar ist, dann multipliziere mit 0,8. Rechts und links musst du deine Nahtzugabe dazugeben.
Nähe den Streifen gleichmäßig verteilt rechts auf rechts an die Halsausschnittkante und den Untertritt. Die Belege (pink und grün) bleiben umgeschlagen.
An den schmalen Enden schlägst du die Nahtzugabe auf links.
Anschließend klappst dann den Einfassstreifen über die Overlocknaht nach innen und steckst diesen von rechts genau in der Naht fest.
Jetzt wird das Band von rechts festgenäht. Dabei kannst du schmalkantig auf dem Streifen nähen, oder wie ich, im Nahtschatten. Das heißt, die Naht verläuft da, wo die Einfassung an den Stoff genäht wurde. Dein gewählter Stich muss auf jeden Fall dehnbar sein. Ich nähe mit einem Dreifach-Geradstich und schalte immer den Obertransport dazu, damit die Halsausschnittkante nicht unnötig gedehnt wird. Falls du keinen Dreifach-Geradstich hast, kannst du auch mit einem leichten Zickzackstich oder einem anderen dehnbaren Stich (auf dem Hauptstoff oder auch auf dem Einfassstreifen) nähen. Eine Anleitung zum Einfassen eines Halsausschnittes findest du auch in einem anderen Blogbeitrag.
Im nächsten Schritt muss die Raglannaht bzw. die Schulternaht im weiteren Verlauf geschlossen werden.
Lege Vorderteil und Ärmel (bzw. Rückenteil) rechts auf rechts zusammen. Wichtig ist, dass beide Teile bei geschlossener Knopfleiste am Halsausschnitt bündig enden.
Stecke die Teile knapp neben der versäuberten Naht fest. Den vorderen Beleg (pink) musst du vom Vorderteil wegklappen. Nähe die Naht bis 0,5 cm über das Ende der Knopfleiste mit einem geraden dehnbaren Stich (oder einem leichten Zickzackstich) zusammen. Im Bereich der Knopfleiste verläuft die Naht ganz knapp innerhalb der Nähte, mit denen die Belege angenäht wurden.
Bügle die Nahtzugabe auseinander. Jetzt drehst du das Shirt auf rechts, legst die Knopfleiste passend aufeinander und steppst am Ende der Naht das Vorderteil auf den Beleg. Die Stepplinie verläuft senkrecht zur Naht. Dabei nähst du auf der rechten Stoffseite.
Jetzt kannst du das Shirt fertig nähen: Seitennähte und Ärmelnähte schließen, Ärmelbündchen annähen oder Ärmel einfassen, Shirt säumen oder Bündchen annähen. Zum Schluss noch einen oder auch mehrere Druckknöpfe einschlagen.
9. Alternative: Schnittmuster um Knopfleiste ergänzen und dann zuschneiden
A. Knopfleiste an der Schulter
Hast du genügend Stoff, dann kannst du die Belege für die Knopfleiste auch vor dem Zuschnitt an das Schnittmuster konstruieren. Im folgenden gehe ich davon aus, dass du ein Schnittmuster hast, bei dem noch keine Nahtzugabe dabei ist.
Klebe an die Schulter des Vorderteils einen 2 cm breiten Streifen und an die Schulter des Rückenteils einen 4 cm breiten Streifen. Klappe den Streifen am Vorderteil an der Schulter nach hinten. Den Streifen am Rückenteil legst du zur Hälfte, so dass dieser jetzt auch 2 cm breit ist.
Dann legst du das Vorderteil an der Schulter über den roten Streifen am Rückenteil, also über den Untertritt für die Knopfleiste.
Alles was seitlich übersteht wird abgeschnitten. Jetzt klappst du die Belege wieder auf und fertig ist die Konstruktion für die Knopfleiste.
Da die Knopfleiste nur an eine Schulter genäht wird, ist das Schnittmuster nicht mehr symmetrisch und Vorder- und Rückenteil können nicht im Stoffbruch zugeschnitten werden. Klebe deshalb ein zweites, gespiegeltes Vorderteil an die erste Hälfte. Mit dem Rückenteil machst du es genauso.
Jetzt kannst du Vorder- und Rückenteil zuschneiden. Achte beim Auflegen des Schnittmusters auf die richtige Richtung. Die Belege dürfen nicht an derselben Seite sein - einer muss immer links und einer rechts sein.
Wenn du so wie auf dem Foto oben zuschneidest, dann ist die Knopfleiste beim fertigen Shirt auf der linken Schulter (vom Träger aus betrachtet).
Oben an den Belegen musst du keine Nahtzugabe dazu geben, die Belege werden nur versäubert. Markiere nach dem Zuschnitt die Schulterlinien am Halsausschnitt und zum Ärmel hin mit kleinen Knipsen.
Auf die angeschnittenen Belege kannst du noch 2 cm breite Streifen einer Bügeleinlage aufbügeln. Dann geht es wie oben beschrieben mit dem Umbügeln der Belege weiter.
B. Knopfleiste an der Raglannaht
Beim Raglanshirt wird die Knopfleiste zwischen Vorderteil und einem Ärmel genäht. Deshalb kannst du das Vorderteil nicht mehr im Stoffbruch zuschneiden. Hier habe ich das Schnittmuster für das Vorderteil gleich doppelt ausgeschnitten.
Schiebe das Vorderteil und den Ärmel aneinander und markiere, wie lang deine Knopfleiste werden soll. Dann klebst du an das Vorderteil einen 2 cm breiten Streifen und an das Rückenteil einen 4 cm breiten Streifen, der jeweils an der Markierung endet. Dann wird der Besatz am Vorderteil nach hinten geklappt und der Besatz am Ärmel zur Hälfte gelegt.
Lege jetzt wieder Vorderteil und Rückenteil passgenau aneinander und schneide den überstehen Besetz weg. Jetzt klappst du die Belege wieder auf und du kannst das Shirt zuschneiden. Die langen Seiten der Belege für die Knopfleiste werden ohne Nahtzugabe zugeschnitten und nur versäubert.
Achte beim Zuschnitt darauf, dass du die Teile richtig auflegst . Den Ärmel musst du einmal mit Besatz und einmal gespiegelt und ohne Besatz zuschneiden. Achte darauf, dass du den richtigen Ärmel mit Besatz zuschneidest.
Wenn ich mein konstruiertes Schnittmuster, wie ich es dir in den Fotos oben zeige, mit der Schrift nach oben zum Zuschnitt auf die linke Stoffseite lege, ist nachher die Knopfleiste auf der rechten Seite (vom Träger aus gesehen). Willst du den Besatz auf der linken Seite, dann lege die Schnittmusterteile so auf, dass du die Schrift nicht lesen kannst.
10. Beispiele für Shirts mit Knopfleiste
Shirt in Größe 104 mit Knopfleiste an der Schulter mit Halsbündchen. Da die Schulter relativ breit ist, habe ich zwei Druckknöpfe angebracht. Das verstürzt angenähte Bündchen lässt sich auch toll mit einem "Streberbündchen" kombinieren, weil das Ende im Untertritt verschwindet.
Sweatshirt Halsbündchen und Knopfleiste mit 2 Knöpfen in Gr. 98.
Raglanschirt mit Knopfleiste. In diesem Fall auf der linken Seite. Es gibt keine feste Regel, auf welcher die Knöpfe sein sollen.
Zwei Shirts mit Knopfleiste an der Schulter und Druckknöpfen. Den ersten Druckknopf platziere ich immer neben dem Einfassstreifen. Bei kleinen Größen reicht dieser eine Druckknopf vollkommen aus.
T-Shirts mit Knopfleiste an der Schulter. Links ist der Halsausschnitt eingefasst, rechts habe ich ein Bündchen angenäht. Bei diesen Shirts wurde die Knopfleiste bereits an Vorder- und Rückenteil angeschnitten.
Bei diesen Kleidchen in ganz kleinen Größen war im Schnittmuster ein amerikanischer Ausschnitt vorgesehen. Diesen habe ich durch Knopfleisten rechts und links ersetzt. Dadurch lässt sich der Halsausschnitt besonders weit öffnen.
Jetzt wünsche ich euch wie immer viel Spaß beim Nachnähen. Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Beispielen für eigene kreative Nähwerke inspirieren und freue mich über jeden Kommentar.