Statt Pulli eine ungefütterte Jacke nähen – Anleitung

*Werbung* Heute zeige ich dir, wie du aus einem Schnittmuster für einen Hoodie eine ungefütterte Kapuzenjacke mit Reißverschluss nähen kannst.  

Ich bin ein großer Freund von Schnittmuster-Hacks. Ein Schnittmuster nach eigenen Vorstellungen umzuändern ist bei mir gang und gäbe. Dabei bleibt der Grundschnitt immer erhalten.  Einen Hack den ich schon lange ausprobieren wollte zeige ich euch heute, nämlich wie aus deinem Lieblingspulli eine Jacke wird.

Ich habe mir nach meinem Schnittmuster  des Sweatshirts Crearetro Hoodie eine Softshelljacke genäht. Dabei habe ich auf eine besonders schöne Innenverarbeitung Wert gelegt. Die Nahtzugaben am Reißverschluss und an der Kapuze werden mit Bändern in einer Kontrastfarbe eingefasst. Wichtig waren mir auch Jackentaschen mit Reißverschluss. 

Passend zum Frühjahr fiel die Stoffwahl auf den leichten Softshell von Snaply . Er ist innen nicht angeraut, sondern genauso schwarz wie außen. Bei Snaply findest du auch die Reißverschlüsse und die elastischen Einfassbänder in 15 und 20mm Breite, die farblich genau aufeinander abgestimmt sind.

Kostenloser Download der Schnittmuster-Ergänzung

Damit du die Jacke leicht nacharbeiten kannst, gibt es für die angepasste Kapuze und die Taschen >> ein Schnittmuster zum Download

Die folgende Anleitung kannst du auch auf deinen Lieblingsschnitt übertragen und damit auch Jacken aus anderen Stoffen nähen.

Ich habe mir noch eine gefütterte Jacke aus Steppstoff genäht. Wie das geht und was es zu beachten gibt, zeige ich weiter unten.

Wie unterscheidet sich die ungefütterte Jacke vom Hoodie?

Sowohl die Jacke aus auch die Shirts, die ich hier zeige, sind nach dem Schnittmuster Crearetro Hoodie genäht und lassen sich prima im Zwiebellook übereinander tragen.

  • Die Jacke hat vorne einen teilbaren Reißverschluss mit Untertritt und Kinnschutz.
  • Die Kapuze ist ungefüttert und der Schnitt muss dafür etwas angepasst werden. 
  • Im Vorderteil sind Eingriffstaschen mit Reißverschlüssen.
  • Die Ärmel werden verlängert und ohne Bündchen genäht. Ich habe für die Jacke die etwas weiteren Ärmel von Modell 2 genommen.
  • Das Saumbündchen bzw. die Blende wird durch einen Tunnelzug für eine Kordel ersetzt.

Damit ich die Details besser fotografieren konnte, hat meine Nichte als Model ausgeholfen.

Unter der Jacke seht ihr auch einen Crearetro, den ich bereits hier auf meinem Blog vorgestellt habe. Auch das gelbe Shirt und der pinke Kapuzenpulli sind nach demselben Schnittmuster   Crearetro Hoodie  wie die Softshelljacke genäht.

Die Kapuze ist ungefüttert und mit einem elastischen Schrägband eingefasst. Auf eine Kordel habe ich in diesem Fall verzichtet.

Eine besonders schöne Verarbeitung hat die Kapuze vorne in der Mitte. Dort wird sie mit einem Beleg verstürzt. 

Der teilbare Reißverschluss wird auf einer Seite unterlegt und hat einen Kinnschutz. Am Saum hat die Jacke einen Kordelzug. 

Material für die Jacke

Alle hier verwendeten Materialien wurden mir von Snaply kostenlos zur Verfügung gestellt.

Snaply Nähkram Banner

Zuschnitt der Jacke mit Schnittmuster für einen Hoodie

Beim Zuschnitt musst du folgendes beachten:

  • Das Vorderteil wird nicht im Stoffbruch sondern 2 x zugeschnitten. An der vorderen Mitte musst du nur 0,5cm Nahtzugabe dazugeben. Unten schließt die Jacke mit einem Tunnelzug ab. Gebe dafür 4,5 cm zu deiner gewünschten fertigen Länge dazu.
  • Wenn du den Ärmel ohne Bündchen nähen willst, dann verlängere den Ärmel im Verlauf auf die gewünschte Ärmellänge. Rechne 4 cm für den Saum mit ein. Alternativ könntest du den Ärmel auch mit einem elastischen Schrägband einfassen. Dann benötigst du keine Zugabe für den Saum, dafür mehr elastiasches Einfassband.
  • Vor dem Zuschnitt der Kapuze musst du das Schnittmuster anpassen
  • Für den Reißverschluss in der vorderen Mitte musst du einen Untertritt zuschneiden.
  • Außerdem musst du noch Taschenbeutel für die Reißverschlusstaschen zuschneiden.

1. Taschen mit Reißverschluss in Jacke nähen

Jackentaschen kann man auf vielfältige Art nähen:

  • als aufgesetze Taschen mit Eingriff von oben oder seitlich wie eine Känguruhtasche,  
  • als Nahttaschen oder auch
  • als Reißverschlusstaschen. 

Ich bevorzuge immer die Reißverschlusstasche, auch wenn es erst einmal nach mehr Arbeit klingt. Wie man eine Reißverschlusstasche in ein Kleidungsstück oder eine Tasche näht, habe ich bereits in einem anderen Tutorial beschrieben. 

Hier haben wir den besonderen Fall, dass die Jacke nicht gefüttert ist und der Taschenbeutel nicht im Futter verschwinden kann.  Damit die geöffnete Jacke auch von innen ordentlich aussieht, wird der Taschenbeutel an der vorderen Mitte und am Saum festgenäht. 

Damit du die Tasche leicht nachnähen kannst, habe ich ein Schnittmuster erstellt, das genau auf den Crearetro Hoodie abgestimmt ist. Es lässt sich aber auch mit anderen Schnittmustern kombinieren.  

Drucke das Schnittmuster doppelt aus und schneide beim zweiten Ausdruck das Schnittmuster entlang der blauen Linie für den kleinen Taschenbeutel aus.

Schneide das große Futterteil zwei mal zu. Dieser Stoff ist nachher in der offenen Jacke sichtbar. Außerdem sieht man ihn, wenn man in die geöffnete Jackentasche schaut. Wähle also einen Stoff mir zwei schönen Seiten. Ich habe hier einen etwas festeren Jerseystoff genommen.

Das kleine Futterteil ist in der fertigen Tasche nur sichtbar, wenn du die Reißverschlusstasche etwas aufklappst. Schneide auch dieses zweimal gegengleich zu und versäubere es gleich ringsum.

Mit Hilfe des Schnittmusters kannst du die Position für die Tasche ganz einfach auf die linken Stoffseiten der Vorderteile zeichnen.

Verstärke die Stellen für den Reißverschluss mit einem Streifen Vlieseline.  Und schneide einen Schlitz für den Reißverschluss auf. 

Lege den Reißverschluss zur Orientierung unter der Schlitz. Nähe den Reißverschluss wie im Tutorial beschrieben in den Schlitz. Das schwarze Futterteil wird an den oberen Teil des Reißverschlusses genäht, das pinkfarbene Futterteil an den unteren Teil des Reißverschlusses.

Wenn der Reißverschluss eingenäht ist, wird das kleine Futterteil auf  das hintere Futterteil gesteppt. Der Taschenbeutel wird oben und an der kurzen Seite noch versäubert. Taschenbeutel und Vorderteil werden an der vorderen Mitte aufeinander genäht.

2. Kapuze anpassen und Reißverschluss einnähen

Für eine schöne und saubere Verarbeitung wird die ungefütterte Kapuze vorne am Hals mit einem Beleg verstürzt, den ich auf dem Foto farblich etwas hervorgehoben habe. Durch diesen Beleg sind keine offenen Kanten und Nahtzugaben mehr sichtbar.

Hier siehst du den Unterschied zwischen Hoodie und Jacke: Beim Hoodie kreuzt sich die Kapuze vorne. Bei der Jacke muss das Kapuzenschnittmuster an der vorderen Mitte enden. Damit die Jacke schön geschlossen werden kann, habe ich die Mitte noch etwas hochgezogen und die Kapuze mit einem Bogen auslaufen lassen.

Dafür schneidest du das Schnittmuster an der vorderen Mitte ab. An der gestrichelten Linie schneidest du das Schnittmuster auseinander. 

Die Kapuze wird 2 mal zugeschnitten. Am Gesichtsausschnitt der Kapuze benötigst du keine Nahtzugabe. Hier wird die Kapuze mit einem Band eingefasst.

Das abgeschnittene Kapuzenteil wird 4 mal zugeschnitten, ringsum mit 1 cm Nahtzugabe. Für den Beleg (also für 2 Teile) könntest du auch einen Kontraststoff verwenden.

Kapuze zusammen nähen

Die Kapuzenteile rechts auf rechts zusammen nähen. Aufgeklapptes Einfassband (15 mm) links auf rechts schmalkantig auf die Naht nähen.

Band um die Nahtzugabe legen und auf die Kapuze steppen.

Vordere Kante der Kapuze mit dem 20mm breiten Band einfassen.

Je ein kleines Kapuzenteil rechts auf rechts an die Kapuze nähen. Oben steht 1 cm Nahtzugabe über.

Bevor es mit der Kapuze weitergeht, musst du Vorder- Rückenteil und Ärmel der Jacke wie im Schnittmuster beschrieben zusammennähen. 

Die Kapuze wird rechts auf rechts an den Halsausschnitt der Jacke gesteckt. Nähe zunächst nur die ersten 8 cm von rechts und von links fest. Die Naht zwischen dem großen und dem kleinen Kapuzenteil darf nicht festgenäht sein.  Jetzt kannst du im nächsten Schritt den Reißverschluss in die Jacke nähen.

Reißverschluss mit Untertritt und Kinnschutz in eine ungefütterte Jacke nähen

Schneide für den Untertritt an der linken Seite des Reißverschlusses einen 8 cm breiten Streifen aus Oberstoff zu. Die Länge berechnet sich aus der Länge der fertigen Jacke (vom Saum bis einschließlich Kapuze gemessen) plus zusätzlich 6 cm für die Nahtzugabe und den Kinnschutz, der um den Reißverschluss gelegt wird. Verstärke die Hälfte des Belegs mit einem 4cm breiten Streifen Vlieseline. 


Untertritt links oder rechts? Bei den meisten Damenjacke ist der Untertritt des Reißverschlusses auf der linken Seite angenäht. Dabei musst du die Jacke so betrachten, als ob du sie anhättest. Wenn du die Jacke trägst ist der Untertritt also links bei deinem Herzen. 

Wenn ich vom linken oder rechten Vorderteil spreche, dann beziehe ich mich immer auf die die Sichtweise als Jackenträgerin.

Lege den Untertritt der Länge nach rechts auf rechts zusammen. Nähe den Untertritt an der unteren schmalen Kante zusammen.  Die obere Kante nähst du so zusammen, dass der Untertritt in einem Bogen zur offenen Seite hin ausläuft (ohne Abbildung).

Passt dein teilbarer Reißverschluss genau in der Länge? Ich musste meinen etwas kürzen. Dazu hab ich die einzelnen Teile auf die gewünschte Länge umgeknickt und mit ein paar Stichen zusammengenäht. Dadurch klappen die Enden bei der gewünschten Länge ab und der Reißverschluss lässt sich so gut einnähen. Nach dem Einnähen schneidet man die überstehenden Enden ab.

Nähe das eine Teil des Reißverschlusses rechts auf rechts an die Jacke. Unten bleibt der Saum, der zum Schluss umgeschlagen wird, frei.

Nähe 4 cm des Untertritt an das Ende des Reißverschlusses und zwar auf die rechte (schöne) Seite des Reißverschlusses.

Jetzt steckst du den Reißverschluss rechts auf rechts an das Vorderteil. 

Test vor dem Festnähen: Treffen die Vorderteile richtig aufeinander? Nähe den Reißverschluss wie gesteckt fest.

Dann legst du den Untertritt auf den Reißverschluss und nähst diesen fest, indem du noch einmal auf der ersten Naht steppst.

Im nächsten Schritt wird die Nahtzugabe am Reißverschluss mit dem 20mm breiten Band eingefasst.  Beginne 1 cm über der dem Ansatz der Kapuze. 

Ich habe zuerst das aufgeklappte Band neben der Naht aufgesteppt. 

Danach habe ich das Band um die Nahtzugabe gelegt und von der rechten Seite schmalkantig festgenäht. 

Das Einfassband wird nicht bis ganz unten genäht, da dort die Nahtzugabe nachher im Saum verschwindet (siehe Foto der fertigen Jacke). Am anderen Vorderteil wird die Nahtzugabe des Reißverschlusses ebenso eingefasst.

Nächster Schritt: Kapuze mit Beleg verstürzen 

Jetzt kommt der letzte und etwas kniffelige Teil. Die Belege müssen noch an die Kapuze genäht werden. Schneide zunächst ein Stück elastisches Einfassband in der Länge der Halsausschnittkante zu. Das Band darf etwas gedehnt sein.

Ein Ende des Bandes nähst du an die untere Kante des Belegs, aber nur auf eine Länge von ca. 5 cm. Der Rest wird erst später festgenäht.

Jetzt steckst du den Beleg  rechts auf rechts an die Kapuze. Der Reißverschluss mit dem Untertritt wird vorher zur rechten Stoffseite geklappt und liegt zwischen Kapuze und Beleg.

Nähe den Beleg vorne und oben fest.  Lege dann die Kapuze in Richtung Beleg.

Jetzt kommt die noch offene Seite des Belegs genau auf die Naht zu liegen, mit der am Anfang das kurze Kapuzenteil an die Kapuze genäht wurde. Nähe den Beleg genau auf dieser Naht fest. Schneide die oberen Ecken diagonal zurück.  

Wende die Kapuze auf rechts. Jetzt musst du noch die andere Seite der Kapuze  genauso verstürzen.

Kapuze an Halsausschnitt nähen und mit Band einfassen

Stecke oder klammere die Kapuze an den Ausschnitt und nähe die Teile zusammen. Die Naht am Hausausschnitt ist jetzt rundum geschlossen.

Schneide die Nahtzugabe an der Stelle, wo das Einfassband noch nicht festgenäht ist, bis kurz vor die Naht ein. 

Dann nähst du das Band aufgeklappt schmalkantig auf die Naht. 

Im letzten Schritt wird das Einfassband um die Nahtzugabe gelegt und schmalkantig auf die Jacke genäht. Bei diesem Schritt kannst du noch einen Aufhänger mittig festnähen.

Jacke für Kordelzug säumen 

Unten schließt meine Jacke mit einem Kordelzug ab. Zeichne die Position für eine Öse ein (ca. 3 cm von der vorderen Kante entfernt und mittig im 3 cm hohen Saum). Schlage die Öse ein. 

Ohne Foto: Schlage den Saum ca. 1,3 cm nach innen um. Dann legst du den Saum ca, 3,2cm nach außen um (rechts auf rechts) und schließt die vordere Kanten. Saum wieder nach innen schlagen. Jetzt musst du noch den Saum im Abstand von 3 cm von der unteren Kante  ringsum absteppen. Dabei wird auch der Taschenbeutel im Saum festgenäht. 

Saum am Ärmel doppelt einschlagen und festnähen.

Wie immer wünsche ich dir viel Spaß beim Nacharbeiten!

Einfache gefütterte Jacke aus Steppstoff nach Hoodie-Schnittmuster nähen

Nachdem die Softshell-Jacke so gut gelungen war, habe ich mich an eine einfache gefütterte Steppjacke nach demselben Schnittmuster Crearetro Hoodie gewagt. Unter der Jacke sollte genügend Platz für den weit geschnittenen Hoodie sein.

Für den Zuschnitt der Jacke habe ich als Basis dieselbe Größe wie für das Schnittmuster des Hoodies gewählt. Die Jacke ist gefüttert, wird mit Druckknöpfen geschlossen und hat Reißverschlusstaschen. Auf Kordeln an der Kapuze und am Saum habe ich verzichtet.

Zuschnitt des Außenstoffes für die gefütterten Jacke

Hier meine Änderungen für den Zuschnitt:

  • Statt im Stoffbruch wird das Vorderteil mit einem angeschnittenen Besatz (7 cm ab Kante) zugeschnitten. Damit überlappt die geschlossene Jacke um 4 cm. 
  • Vorder- und Rückenteil habe ich an der Seite zur Hüfte hin um je 1 cm weiter gemacht. Das ist aber eine ganz persönliche Änderung, da ich um die Hüfte etwas breiter als der Durchschnitt bin. Die Jacke sollte auf keinen Fall zu eng werden.
  • Für die Ärmel habe ich die weitere Form gewählt und statt dem Bündchen diese entsprechend verlängert und noch 3 cm für einen Umschlag nach innen angeschnitten. Aber Achtung: bei der Anprobe hat sich gezeigt, dass der Ärmel aus nicht dehnbarem Stoff nicht weit genug ist. Deshalb musste ich das Schnittmuster für den Ärmel nachträglich anpassen, siehe unten.
  • Die Kapuze hat ein Futter aus Jersey und auf eine Kordel habe ich verzichtet.

Zuschnitt des Futters

  • Das Futter habe ich  wie die  Außenjacke zugeschnitten, mit folgenden Änderungen:
  • Im Rückenteil hat das Futter eine Bewegungsfalte von ca. 3 cm. Diese wird oben und unten zugenäht und kann im Rückenbereich aufspringen, sodass hier viel Bewegungsspielraum entsteht.
  • Das Futter-Vorderteil habe ich wie das Schnittmuster abzgl. 1 cm in der vorderen Mitte zugeschnitten.
  • In der Länge habe ich Vorder- und Rückenteil um ca. 5 cm im Vergleich zum Außenstoff gekürzt und am Ärmel um ca. 3 cm. Achtung: Auch den Futterärmel musste ich nachträglich in der Weite anpassen.

Nähen der gefütterten Jacke

Zuerst habe ich die Reißverschlusstasche genäht. Zugeschnitten und platziert habe ich mithilfe der Schnittmusterergänzung, die du oben herunterladen kannst. Für die Tasche habe ich nur 2 x den Beutel zugeschnitten, da die Tasche bei dieser Jacke ja im Futter verschwindet. Ein Tutorial für das Nähen der Tasche findest du hier.

Im zweiten Schritt habe ich die Raglanärmel in der Außenjacke und Futterjacke eingenäht (im Futter vorher die Bewegungsfalte nähen) und die Seitennähte geschlossen.

Die Kapuze wird mit dem Futter aus Jersey verstürzt und rechts auf rechts an die Halsausschnittkante genäht.

Das Futter wird an der vorderen Kante rechts auf rechts an den angeschnittenen Besatz genäht. 

Alle Kanten habe ich umgesteckt und dann die Jacke anprobiert.

Ärmelanpassung für nicht dehnbare Stoffe

Ernüchternd musste ich feststellen, dass der Ärmel im Bereich des Ellbogens ziemlich eng ist und mir das mit einem dicken Pulli drunter nicht gefällt. Zum Glück hatte ich noch etwa Stoff übrig. Für zwei neue Ärmel hätte es nicht gereicht. 

So kam mir die Idee für einen zweiteiligen Ärmel, den man sowieso in den meisten Jacken findet. 

Die Zweiteilung gibt dem Ärmel durch die geschwungene Teilungsnaht eine natürliche Form, d.h., er fällt von alleine etwas nach vorne, so wie ein locker fallender Arm.  

Da ich aber auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich nach dem Auftrennen zunächst den neuen Teil des Ärmels aus einem Baumwollstoff zugeschnitten, auf den bestehend Ärmel geheftet und alles wieder zusammengeheftet. Die Anprobe hat mich überzeugt und erst jetzt habe ich den Ärmel auseinander geschnitten und mit dem neu zugeschnittenen Unter-Ärmel wieder zusammengenäht.

Im Bild oben ist die Teilungsnaht des Ärmels gut zu erkennen.

Den Saum an Vorder- und Rückenteil und an den Ärmeln habe ich rechts auf rechts mit dem Futter verstürzt und dann den Saum noch auf der linken Stoffseite mit Handstichen locker an die Wattierung geheftet. So bleibt der Saum an Ort und Stelle und das etwas längere Futter hat etwas Spiel. 

Zu guter Letzt habe ich Druckknöpfe von Hand angenäht. Von außen sieht das sehr schlicht und minimalistisch aus und gefällt mir sehr gut. Allerdings hat es mich auch ziemlich viel Zeit gekostet.. Drücker einzuschlagen, wäre schneller gegangen.

Mit meiner neuen leichten Steppjacke bin ich jetzt sehr zufrieden. Das Ändern der Ärmel hat sich auf jeden Fall gelohnt.  Und durch den Verzicht auf Reißverschluss und Kordeln ist die Jacke recht schnell genäht. 

Vielleicht hast du auch Lust bekommen, mit vorhandenen Schnittmustern zu experimentieren? 

Sportwoche auf Instagram

Meine Softshelljacke habe ich schon im März im Zuge der Sportwoche genäht. Ein Woche lang haben Dagmar @zwirnguin und ich auf Instagram gezeigt, was wir uns für den Sport mit den Schnittmustern "Crearetro Hoodie" und "Rucksacktasche Maxi"  mit Stoffen von Snaply genäht haben.

Creartro Hoodie mit V-Passe von @zwirnguin

Crearetro Kids, genäht von Dagmar für ihre Tochter.

Einen coolen Hoodie hat Dagmar auch für ihren Sohn genäht.

Diese tolle Sporttasche "Rucksacktasche Maxi" aus Oilskin Canvas von Dagmar @zwirnguin taugt auch zum Einkaufen.

Meine Sporttasche habe ich euch bereits in einem anderen Blogpost vorgestellt.

Ein schlichter Crearetro hat ein kleines Label bekommen. Das Tutorial findet ihr auf Instagram. Genäht ist der Pulli aus einem leuchtend gelben Jerseystoff.

Aus Bambusjersey habe ich ein lässiges Shirt genäht. Das geht auch mit dem Crearetro-Schnitt. Mehr dazu auf Instagram. Die Plottvorlagen gibt es >> hier zum Download.

Liebe Grüße Rest

Verlinkt mit der Linkparty: Du für dich am Donnerstag

4 Kommentare zu „Statt Pulli eine ungefütterte Jacke nähen – Anleitung“

    1. Liebe Ina,
      vielen Dank. In meinem Kopf sind solche Anpassungen immer ganz schnell und einfach gemacht. Erst bei der Umsetzung merke ich dann immer, dass es doch mehr Arbeit ist als ich dachte. Aber ein schönes Ergebnis macht alle Mühe wett.
      Liebe Grüße
      Resa

  1. Liebe Resa,
    Danke für die super Inspiration ? hast du die Jacke und die Jersey Shirts in deiner normalen Größe genäht? Oder die Jacke größer und aus Jersey dann kleiner?
    Liebe Grüße
    Ela

    1. Liebe Ela, die Jacke habe ich in Größe 42 genäht und die Pullis in 40 oder 42. Durch den Oversize-Schnitt hat man ziemlich Spielraum in der Wahl der Größe. Ein Steppjacke für den Winter würde ich vielleicht sogar in Größe 44 nähen. Nach Maßen müsste ich eine 44 tragen, wenn ich einkaufe passt mir aber immer 42. Ich finde es immer schwierig, die richtige Größe zu finden. Deshalb gehe ich in der Anleitung auch auf dieses Thema ein.
      Liebe Grüße
      Resa

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